Projekt mit Kindern



Erlebnisorientiertes Töpfern

Töpfern

Einleitende Gedanken

Unter dem Gesichtspunkt der Ganztagsschule biete ich erlebnisorientiertes Töpfern an.

Die Schule soll zum Lebensraum für die Kinder werden. Im Vordergrund steht hier, sich in der Begegnung auf gemeinsame Erlebnisse beim Umgang mit dem Material Ton einzulassen und dabei Erfahrungen über sich selbst und die Umwelt zu machen. Es soll nicht nur um den Gedanken gehen, Dinge herzustellen, die geläufigen Vorstellungen von Perfektion und Ästhetik entsprechen müssen. Jedes Material hat gewisse Eigenschaften und Qualitäten - seine eigene Sprache sozusagen, mit der man umgehen kann. Ich möchte einen leichten, spielerischen Umgang vermitteln, der mehr aus dem Bauch heraus kommt. Gerade Kinder arbeiten und leben oft vielmehr auf diese Weise, die es wert ist, gefördert zu werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Art von Umgang, die viel Achtung vor dem Eigenleben des Tones erfordert, sich auch auf andere Bereiche im Umgang mit der Mit- und Umwelt der Kinder auswirkt.
Als pädagogischer Ansatz formuliert, ist es die „Ganzheitlichkeit“, die mich reizt, das „Hilf mir, es selbst zu tun“. Ich lege großen Wert darauf, jedem Kind die optimale Entwicklung der persönlichen Stärken / eines eigenen Stiles zu ermöglichen. Jedes Kind kann seinen eigenen Rhythmus finden und sein Arbeitstempo selbst bestimmen.

Förderung sozialer Kompetenz:
Im Vordergrund stehen nicht die Defizite, das Trennende, Andersartige, sondern das für alle Gemeinsame: Die Freude am Ausprobieren, Neues entdecken und erfahren zu wollen, Spaß an der Plastizität und Gestaltungsvielfalt des Tones, für den anderen da sein zu wollen. Ein wachsendes „Wir-Gefühl“ kann durch die Identifikation mit „unserem Projekt“ entstehen.
Es gibt Übungen, dieses Zusammenhaltsgefühl hervorzulocken. Hier ein Beispiel dafür:
Ein Klumpen Ton wird in eine beliebige gleichmäßige Grundform gebracht und an den nächsten weitergegeben. Der/die nimmt einen Teil davon ab und fügt ihn an einer anderen Stelle wieder an und gibt das Ergebnis wieder weiter. So geht es ein paar Runden bis eine Plastik entstanden ist. Durch diese wunderbare Loslassübung kann die Gruppe zusammenwachsen.
Die von mir zusammengestellte Thematik soll das Selbst-bewusst-sein und Selbst-wert-gefühl der Kinder fördern.

Lerntheoretisch betrachtet:
Man hat zeigen können, dass durch den Tastsinn weitaus mehr spezifische Informationen weigergeleitet werden können als durch einen anderen Sinn. Durch Berührung aufgenommene Informationen bewirken einen stärkeren Effekt auf das Handeln des Menschen, als es verbale oder visuelle leisten können. Der Mensch hat etwas „be-griffen“, wenn ihm dieser Transformationsprozess gelingt und er die Gegenstände mit Begriffen benennen kann.
Auch bei dem umgekehrten Vorgang, eine Idee, eine Vorstellung in die für die Sinne wahrnehmbare Dimension zu transformieren, sind die Hände durch das schöpferische Gestalten oder das Schreiben die sensiblen Werkzeuge. Die Hände übernehmen dann die Funktion des Sprechens.

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